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Feb. 14, 2020

Das Gedicht vom Spieglein, Spieglein an der Wand

Der heilige Jakobus, nicht im Bus, dafür zu Fuss.....

Der heilige Jakobus, nicht im Bus, dafür zu Fuss
Macht sich auf, zu pilgern immer dus.
Bei Sonnenschein und Hitze, bei Regen, Wind und Sturm,
wenn verkriecht sich jeder Wurm, 
der coole Jakobus bleibt im Schuss,
und wandert weiter, bar jeglichen Verdruss.
Von Ort zu Ort, durch die Natur, das ist ne geistig Kur
Er suchte Jesus zu gefallen, nein nicht in irgendwelchen heilig Hallen,
Dafür den Pilgerwege gehend, manchmal schweigend denken stehend.

Da kommt er vor 'nen Spiegel an, schaut hinein und sagt, nun sieh mal dran.
Wer ist denn das, ist das ein Spass? Oder ist das Petrus, Thomas Hans was Heiri?
Nach einigem Sinnieren tut er realisieren, 
oh guck nur da, dass soll ich sein, stehend, gaffend auf zwei Bein.

Er lächelt ob solch Augen, Blick schreibet schon an der Geschicht.
Als gebildet und studiertes Kirchenmännchen, kennt Jakobus viele Märchen.
So auch das Schneewittchen und die sieben Riesen hinter den sieben Brisen.
Denkt er sich, ich will mal fragen, was mir der Spiegel an der Wand tut sagen.

Spricht zur Spiegelfläche vis à vis, Jesus, Jesus in dem Spieglein,
Welcher Deiner Jünger wird der grösste sein?
Bin ich es, weil ich cool und kräftig, laufe bis nach Compostela mit Speed und heftig?
Wo geweiht mir ist, die Kathedrale, die mit hohem, heiligen Portale.
Oder ist's ein andrer Deiner Truppe? Hoffe nicht, ich bin doch super.

Nun erscheint ihm Jesus in der Spiegelfläche, sauertöpfisch, ohne Lächle,
Schaut ihm streng in sein Gesicht und spricht:
Oh was seid ihr Männer Idioten, geht zum Heilenfasten auf die Lofoten.
Dieses Macho-Konkurrenz Getue, lässt ihr mich den nicht in Ruhe?
Der ganze Patriarchen Mist, wer von euch der Beste ist, der Grösste, Schönste, Kühnste, Stärkste, ihr seid schlimmer als die Päpste.
Schon die Ärzte, meine Brüder sangen, Männer sind Schweine, sie wollen nur das eine, für wahre Liebe sind sie blind. Nur Testosteron im Grind.
Ich empfehle Dir, von solcher Männer Tantelei, lass mich frei.
Gehe Deinen Pilgerweg in Frieden, mit Sieben Meilen Stiefeln
Gönn Dir ein, zwei, drei Bier pro Tag, auch geb ich diesen Rat,
Kehr täglich in ner "Bara" ein, geniesse Tapas frisch und fein
Und lasse jeden Menschen Menschen sein.

Kommst Du wieder an nem Spiegelein vorbei
Dann lächle freundlich drein
Schau Dich an und habe Freud, 
dass so ein netter Bursche, eben nicht ein finsterer Schurke, 
Deinen Augen nun begegnet.

Grüsse ihn mit Dankbarkeit, freu Dich Deiner Männlichkeit
Sei getrost und frohen Mutes, tue Dir und anderen Gutes
Denn bisch befreyt vom Patriarchen Mist und ehrst und
schätzest Weiblichkeit und Männlichkeit, Yjng und Yang,
Ruhe und Gesang, warmen Tee und kühles Bier, Weinen Lachen,
Kuchen backen und ………………